Michel Mayor beschäftigt sich schon seit mehr als zwanzig Jahren mit Sternen und Doppelsternen. Er untersucht sie durch extrem genaue Messungen ihrer Spektrallinien. Dabei lässt sich mit Hilfe des Doppler-Effektes ihre Geschwindigkeit bestimmen. Wenn der Stern von einem anderen Himmelskörper umkreist wird, ändert sich die gemessene Geschwindigkeit periodisch. Michel Mayor baute selbst mehrere Instrumente, um die Messgenauigkeit immer mehr zu erhöhen. Mithilfe dieser Verbesserungen konnte er sogenannte "Braune Zwerge" nachweisen, das sind Himmelskörper, deren Masse zu gering ist, um als Stern leuchten zu können. Nach einer weiteren technischen Verbesserung gelang es ihm schließlich, den ersten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu entdecken: im Herbst 1995 entdeckte er mit seinem Studenten Didier Queloz den Begleiter zum Stern 51 Pegasi, und eröffnete damit ein völlig neues Forschungsgebiet, die "extrasolaren Planeten".
Zur Person des Hauptvortragenden:
Michel G.E. Mayor, am 12. Januar 1942 in Lausanne geboren, ist schweizerischer Staatsbürger. Er ist ordentlicher Professor an der Universität Genf (am Institut für Astronomie) und seit 1998 Direktor des Genfer Observatoriums.
Er ist ständiger Mitarbeiter im Rahmen der Programme des European Southern Observatory (ESO, Chile) und des Observatoriums der Haute-Provence (CNRS, Frankreich).
Forschungsaufenthalte führten ihn 1971 nach Cambridge (England) und von 1994-1995 an die Universität Hawaii. Er war Vorsitzender der Kommission zur galaktischen Struktur der Internationalen Astronomischen Union (IAU) von 1988-1991, des wissenschaftlichen und technischen Rats des European Southern Observatory (ESO) von 1990-1992, und der Schweizerischen Gesellschaft für Astrophysik und Astronomie von 1990-1993.
Zu seinen Ehrungen gehören:
• der Preis der Acadamie Francaise des Sciences 1983 (Preis "Charles-Louis de Saulces de Freycinet");
• die Entdeckung des ersten Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems, 51 Peg b genannt, die von "Science" als eine der zehn wichtigsten Entdeckungen des Jahres 1995 bezeichnet wurde;
• die Medaille der Bioastronomischen Kommission der Internationalen Astronomischen Union (IAU), die ihm 1997 anlässlich der Generalversammlung in Kyoto verliehen wurde;
• der Marcel-Benoist-Preis 1998, der von der Schweizerischen Eidgenossenschaft vergeben wird;
• der Janssen-Preis 1998 der Astronomischen Gesellschaft von Frankreich und
• die ADION-Medaille 1998 des Observatoriums der Cóte d'Azur (Nizza, Frankreich).
• den Balzan-Preis 2000 für Instrumente und Techniken in Astronomie und Astrophysik