Die Natur als molekulares Werkzeug
Prof. Helmuth Möhwald,
Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung
Scheinbar unaufhaltsam erhöht sich die Leistungsfähigkeit unserer Computer, und dies verdanken wir der Möglichkeit, immer kleinere Bauteile herzustellen. Dem sind aber technische und wirtschaftliche Grenzen gesetzt, und daher müssen wir uns die Biologie ansehen, die sehr wirtschaftlich mit hoher Leistung arbeitet. Die biologische und die technische Welt begegnen sich nun in einem Gebiet, das man als Bio-Nanotechnologie bezeichnen könnte. Dabei liefert die Biologie Ideen und Werkzeuge, die Technik liefert kleinste und feinste Strukturen, mit denen diese Werkzeuge benutzt und verfeinert werden können. Als Einführung zum Vortrag von Prof. H. Gaub werden biologische Membranen und Enzyme als hochempfindliche und spezifische biologische Systeme der Signalerkennung und Weiterleitung vorgestellt. Diese werden verknüpft mit künstlich hergestellten Strukturen und erhöhen so deren Leistungsfähigkeit. Auf dem Weg zu dieser neuen Technologie müssen wir lernen, einzelne Moleküle zu manipulieren und daher ist viel Grundlagenforschung in Physik, Chemie und Biologie erforderlich.